Das Erongo-Gebirge ist im zentralen Nordwesten Namibias, am Rande der Namib Wüste gelegen. Es handelt sich um einen Inselbergkomplex vulkanischem Ursprungs in dessen Inneren 11 kraterartige Becken zu finden sind. Das Gebirge erhebt sich ca. 1000 Meter aus den umliegenden Ebenen des Namibrandes. Die im Inneren des Vulkankomplexes vorzufindenden Felsmalereien sind Zeugnisse der frühen Ureinwohner: der Damara und San.
Der Hohenstein ist mit 2319 Metern die höchste Erhebung des Gebirges. Das Gebiet wird durch zwei große Trockenflüsse, den Omaruru und den Kahn, und deren vielfach verästelte Seitenarme bewässert. Entlang dieser Trockenflüsse findet sich ein überaus eindrucksvoller Galeriewald, der, jahreszeitlich bedingt, ein wichtiger Äsungsbereich für das Wild darstellt. Am Aufbau des Gebirges spielen vor allem magmatische Granite und Basalte eine wichtige Rolle.
Auf Grund seiner geologischen Struktur, der Lage innerhalb der namibischen Randstufe und der klimatischen Bedingungen ergibt sich ein einzigartiger, überaus vielseitiger Biotop, der von Wissenschaftlern als sogenannter „Hotspot des Endemismus“ bezeichnet wird.
In diesem Gebiet kommen mit Hartmanns Zebra, Damara Dik Dik und Schwarzgesichtimpala alle endemischen namibischen Großsäuger vor. Des Weiteren sind zumindest sieben namibische endemische Vogelarten anzutreffen, außerdem eine besondere Vielfalt an endemischen Reptilien- und Pflanzenarten. Neben den typischen namibischen Wildarten wie Kudu, Oryx, Warzenschwein und Springbock kommen gute Bestände seltener Wildarten wie beispielsweise Leopard, braune Hyäne, Klippspringer, Felsenadler, Zwergadler und Wanderfalke vor.